Schlafstarre

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Die Schlafstarre, auch Schlaflähmung, Schlafparalyse oder Körperstarre, ist ein Zustand, während dessen alle äußeren Muskeln des Körpers (mit Ausnahme der Atem- und Augenmuskulatur) bewegungsunfähig sind, und der normalerweise während der REM-Schlafphasen auftritt, wo für gewöhnlich die intensivsten Träume erlebt werden. Durch diese Lähmung ist gewährleistet, dass der Träumende die Bewegungen seines Traumkörpers nicht auch in der Wirklichkeit ausführt. In anderen Schlafphasen gibt es diese Paralyse nicht (oder nur ein wenig), weswegen dort Phänomene wie Herumwälzen, Ausschlagen, oder gar Sprechen und Schlafwandeln auftreten können. Allerdings sind Träume in den NREM-Phasen oft weniger lebhaft und weniger bildlich und damit meist auch weniger intensiv haptisch. Während des Aufwachens löst sich die Schlafparalyse normalerweise, ohne dass man sie bemerkt.

Bewusstes Erleben der Schlafparalyse[Bearbeiten]

Üblicherweise bekommt man von der Schlafparalyse nichts mit, weil man bei ihrem Einsetzen bereits schläft und den Körper nicht wahrnimmt. Bisweilen erleben Personen die Schlafstarre jedoch nach dem Erwachen oder beim Einschlafen, z.B. beim Anwenden einer Bewusstsein bewahrenden Klartraumtechnik. Durch die beinahe völlige Bewegungslosigkeit kann es zu akuter Panik kommen, wozu jedoch kein Anlass besteht, da sich die Starre innerhalb eines kurzen Zeitraums auflöst und keine Bedrohung darstellt. Im Zusammenhang mit unterschiedlichen neurologischen Erkrankungen kann dieser Zustand regelmäßig auftreten.

Der Zustand wird oft als halbes Schlafen bezeichnet, da dabei Halluzinationen auftreten können. Je nach Erwartung und Einstellung des Träumers können diese Wahrnehmungen negativ bis positiv empfunden werden. Dem schlechten Ruf der Schlafparalyse nach dem Aufwachen als Auslöser für Horror-Erlebnisse stehen zahlreiche Berichte von Träumern gegenüber, die den Zustand als angenehm erlebt haben. Es wird angenommen, dass die Erwartungshaltung und das Wissen darum, dass der Zustand ungefährlich ist, ausschlaggebend für die Art der Erlebnisse während einer Schlafparalyse sind.

Typische Eindrücke während einer bewusst erlebten Schlafparalyse[Bearbeiten]

Hypnagoge Eindrücke, die auch beim normalen Einschlafen beobachtet werden können, können während dem bewussten Erleben der Schlafparalyse besonders plastisch und realistisch anmutend auftreten und mit starken Gefühlen verbunden sein. Diese Erlebnisse werden nach dem Erwachen meist auch deutlich besser erinnert als einfache Träume. Oft bilden diese Eindrücke eine Wahrnehmung, die als Halluzinationen bezeichnet werden, wobei unklar ist, inwieweit Eindrücke in die physische Realität eingewoben werden oder inwieweit die gesamte Umgebung halluziniert wird. Die Frage, ob ein Träumer während eines solchen Erlebnisses die Augen offen oder geschlossen hatte oder die Augenlieder bewegen konnte, und ob es überhaupt möglich ist, dies ohne einen äußeren Beobachter zu beurteilen, ist in Diskussionsforen eine wiederkehrende.

Häufig beschriebene hypnagoge und hypnopompe (beim Aufwachen) Eindrücke sind:

  • Kinästhetische: Drehen, Vibrieren, Schweben
  • Optische (Hypnagoge/Hypnopompe Bilder): Schatten, Wolken, Körperumriss
  • Akustische: Brummen, Pfeifen, Dröhnen, Schreie, Stimmen
  • Taktile: Drücken, meist auf der Brust, Atemnot
  • Sonstige: Anwesenheit einer Person oder eines Wesens, Angst, Gewissheit einer bevorstehenden Bedrohung

Lösen der Schlafparalyse[Bearbeiten]

Um sich aus einer unwillkürlichen Schlafstarre zu befreien hilft tiefes Einatmen besser als der verzweifelte Versuch, seine Extremitäten zu bewegen. Ein ruckartiges, starkes Zucken sämtlicher Muskeln kann aber auch zum Aufwachen führen. Manche Träumer berichten, dass ein kontinuierliches, langsames Rollen der Augen oder ein leichtes, ruhiges Wackeln mit den Zehen ebenfalls zum Aufwachen führen kann.

Absichtliches Herbeiführen der Schlafparalyse[Bearbeiten]

Bei Übungen zum bewussten Einschlafen wird oft das Ziel verfolgt, eine Schlafparalyse herbeizuführen, um dann bewusst einen Traum zu betreten. Auch hypnagoge Bilder, Geräusche und Gefühle können während der Schlafparalyse intensiv erlebt werden. Es kann dabei zu einer Überlappung von Traum und Realität kommen, oder zu einem bewussten oder unbewussten Übergang in den Schlaf, ohne Erinnerung, die Augen geschlossen zu haben. Auch kommt es Berichten zufolge vor, dass der Träumer gleichzeitig seinen physischen und seinen Traumkörper spürt. Das Erleben der Schlafparalyse ist für einen erfolgreichen WILD allerdings nicht notwendig. Wenn sie bei den Übungen nicht auftritt dann gibt es keine Notwendigkeit, sie herbeizuführen, um das Ziel eines Klartraums zu erreichen.

Es kann vorkommen, dass eine Schlafparalyse geträumt wird. Man träumt dann etwa, aufzuwachen und sich nicht bewegen zu können, und glaubt, man wäre nun in der Schlafparalyse, während es in Wahrheit nur ein Traum ist, in dem die eigene Vorstellung einer Schlafparalyse projiziert wird. Auch im Nachhinein kann der Träumer oft nicht mit Sicherheit feststellen, welche Elemente des Erlebten real waren und welche nicht (z.B. ob die Augen geöffnet waren und die Umgebung gesehen wurde und dies nur geträumt bzw. halluziniert wurde).