Schlaf
Man kann den Schlaf in verschiedene Schlafphasen einteilen, die bestimmte körperliche und zerebrale Eigenheiten (d.h. im Gehirn) aufweisen und zum Teil auch unterschiedlich erlebt werden. In der Forschung geht man davon aus, dass man den gesamten Schlaf über träumt, auch wenn die Form der Träume dabei von einfachen Gedankengängen bis hin zu plastischen Umgebungen sehr variieren kann.
Schlafphasen
Die Forschung unterscheidet mittlerweile zwischen folgenden Schlafphasen:
- REM-Schlafphase
- Non-REM-Schlafphase 1: die Einschlafphase
- Non-REM-Schlafphase 2: leichter Schlaf
- Non-REM-Schlafphase 3: Tiefschlaf.
Tiefschlaf wurde früher in die NREM-Phasen 3 und 4 geteilt. Heute werden diese beiden Phasen als eine angesehen. Weiterhin gibt es mehrere Schlafzyklen. Ein Schlafzyklus dauert in der Regel 60-90 Minuten und besteht in einem Aufeinanderfolgen verschiedener Schlafphasen, bis der nächste Zyklus Weise beginnt. Nach jedem Schlafzyklus wacht man für gewöhnlich kurz auf, erinnert sich meist aber später nicht daran und schläft auch direkt weiter, nachdem man sich z.B. umgedreht hat. Am Anfang des Schlafens dominieren leichter und Tiefschlaf, später der REM-Schlaf. Das bewusste Aufwachen nach jedem Schlafzyklus kann geübt werden und ist insbesondere nützlich für eine bessere Traumerinnerung und für Techniken wie DEILD, WSIB oder WBTB.
Dieser Artikel weist folgende Lücken auf: Zu den einzelnen Schlafphasen gibt es noch ein paar interessante Dinge, die noch eingebaut werden könnten.
Wenn du dich mit dem Thema auskennst, würden wir es schön finden, wenn du den Artikel erweiterst.
REM-Schlaf
REM steht für Rapid Eye Movement. Diese Schlafphasen werdenn als REM-Schlaf bezeichnet, weil sich in ihnen die Augen des Schlafenden normalerweise schnell hin und her bewegen. Es wurde lange Zeit angenommen, dass Träume nur in den REM-Schlafphasen stattfinden, mittlerweile weiß man jedoch, dass auch in den anderen Schlafphasen Träume auftreten, die sich jedoch häufig in ihrer Art und Intensität unterscheiden. Auch gibt es nachgewiesene Fälle von Klarträumen im Non-REM-Schlaf.[1][2][3] Die Erlebnisse im REM-Schlaf sind jedoch meist plastischer. In dieser Phase geweckte Träumer berichten meist von längeren Träumen, mehr visuellen Trauminhalten und mehr Details als nach NREM-Schlaf.
Im REM-Schlaf ist zudem der Körper bis auf die Augen und die Atmung paralysiert (Schlafparalyse), d.h. die Signale aus dem Gehirn gelangen nicht an den Körper, geträumte Bewegungen werden nicht vom Wachkörper des Schlafenden ausgeführt. Die Gehirnaktivität zeigt hier Frequenzen von Theta und Beta, wobei Beta-Wellen normalerweise auch im Wachen auftreten. Wegen der im Vergleich zu anderen Schlafphasen starken neuronalen Aktivität bei gleichzeitiger Regungslosigkeit des Schlafenden Körpers wird der REM-Schlaf auch "paradoxer Schlaf" genannt.
Der REM-Schlaf ist für Klarträumer besonders interessant, weil Klarträume in dieser Schlafphase besonders häufig vorkommen. Es wird angenommen, dass es im REM-Schlaf einfacher ist, Klarheit zu erlangen.
Non-REM-Schlaf
Im Gegensatz zum REM-Schlaf bewegen sich in Non-REM-Schlafphasen die Augen nicht schnell hin und her. Zudem herrscht hier auch keine (vollständige) Schlafparalyse, weshalb es z.B. im Tiefschlaf sogar zum Schlafwandeln oder Reden im Schlaf kommen kann. Klarträumer konzentrieren sich normalerweise vorwiegend auf den REM-Schlaf, was damit zusammen hängt, dass dort die Erinnerung nach dem Aufwachen am leichtesten fällt, dass die Träume dort tendenziell lebhafter sind, und dass Klarheit dort viel leichter zu erreichen ist.
Diese tendenzielle Schwierigkeit und die Fremdheit der Erfahrungen im NREM-Schlaf können aber auch als Herausforderung wirken und Neugierde wecken. Zudem kann die Tatsache, dass die Träume hier weniger lebhaft oder gar nicht vorhanden sind, auch einen Vorteil für die Stabilität der Klarheit bedeuten. Möglicherweise wäre auch luzides Schlafwandeln oder luzides Reden im Schlaf möglich, was allerdings noch nicht erforscht ist.
Schlafphase 1: Einschlafphase
Die Hirnaktivität erreicht im Einschlafzustand zum großen Teil Thetawellen, die Augen bewegen sich zuweilen langsam. Hypnagoge Erlebnisse werden während dieser Phase und während man entspannt aber noch wach ist, wahrgenommen (Gehirnwellen v.a. im Alphazustand). Dabei ist der Übergang vom Wachen zum Schlaf eher fließend. Es können auch Einschlafzuckungen in dieser Phase auftreten, sowie Fallgefühle oder plötzliche Geräusche oder Lichterscheinungen. Werden Leute aus der Einschlafphase geweckt, glauben sie oft, noch wach gewesen zu sein.
Schlafphase 2: Leichter Schlaf
Die Augen im leichten Schlaf bewegen sich kaum, Hirnwellen sind zu hoher Prozentzahl auf Theta und enthalten Besonderheiten wie "K-Komplexe" und "Schlafspindeln". Was diese bedeuten, ist noch nicht geklärt, doch es wird vermutet, dass sie mit Lernprozessen des Gehirns zusammenhängen. Man kann leicht wieder aufgeweckt werden.
Schlafphase 3: Tiefschlaf
Der Tiefschlaf wird auch Slow-wave Sleep (SWS) genannt, da die Gehirnwellen zu hoher Anzahl Delta erreichen. Es ist schwieriger, aus dem Tiefschlaf geweckt zu werden, und wenn man es wird, ist man meist verwirrter als aus anderen Schlafphasen. Früher wurde diese Schlafphase in 3 und 4 aufgeteilt, wobei 3 einen Übergang in den Tiefschlaf bedeutete, mittlerweile wurde diese Unterscheidung allerdings als willkürlich angesehen und wieder aufgehoben. Tiefschlafträume sind meist weniger wahrnehmungsintensiv, mehr verworren und schwerer zu erinnern.
Einer Studie zufolge soll das wahrgenommene Selbst in diesen Träumen generell freundlicher zu sein als in REM-Träumen.[4] - zu beachten ist allerdings, dass oft verschiedene Studien unterschiedliche Ergebnisse liefern und erst eine Vielzahl von Studien gesichertere Ergebnisse erzielen.
Im Tiefschlaf treten auch am häufigsten Parasomnien auf, wie etwa Schlafwandeln, Reden im Schlaf, Pavor nocturnus (Nachtschreck), und andere - woran sich betroffene in der Regel nicht erinnern.
Schlafphasenbestimmung
Dieser Artikel weist folgende Lücken auf: Welche weitere Möglichkeiten, die Schlafphasen zu erkennen, gibt es? Die Stichpunkte sollten weiter ausgeführt werden?
Wenn du dich mit dem Thema auskennst, würden wir es schön finden, wenn du den Artikel erweiterst.
Eindruck in Klartraum oder nach dem Aufwachen
Häufig wird nach dem Aufwachen anhand der Art des erlebten Traumes vermutet, ob man sich in REM- oder NREM-Schlaf befunden hat. Diese Vermutungen sind allerdings sehr unzuverlässig, da zwar bestimmte Eigenarten von Träumen häufiger aber nicht ausschließlich in den verschiedenen Schlafphasen vorkommen. So können beispielsweise auch NREM-Träume starke visuelle Eindrücke enthalten und REM-Träume vordergründig aus Gedankengängen bestehen. Außerdem kann es schwierig sein, einen Traum in eine der beiden Kategorien REM-typisch und NREM-typisch einzusortieren.
Schlaflabor
Die zuverlässigste Methode zu erkennen, in welcher Schlafphase sich ein Träumer gerade befindet, ist durch die Beurteilung der verschiedenen im Schlaflabor angefertigten Messungen physioogischer Eigenschaften durch einen Fachmann. Zu den Messungen gehören mindestens EEG, EOG und EMG.....
EEG
Relativ kostengünstige, meist mit nur einem oder zwei Kanälen ausgestattete, EEG-Geräte versuchen anhand der z.B. an der Stirn gemessenen Gehirnwellen einzuordnen, ob man gerade wach ist, sich in leichtem, tiefem oder REM-Schlaf befindet. Ist keine Funktion zur Schlafphasen-Erkennung eingebaut, muss das Gerät mit einem Computer verbunden werden, auf dem eine entsprechende Software läuft. Manche Software versucht nur anhand von Augenbewegungen REM-Schlaf zu erkennen. Die Zuverlässigkeit der heute erhältlichen Systeme ist allerdings eher gering.
Siehe auch: Gerätschaften#Kosteng.C3.BCnstige_EEG-Systeme
Augenbewegungen
Außer mit einem EEG, das elektrische Spannungen an der Stirn misst (siehe oben) und somit als EOG mitbenutzt wird, gibt es verschiedene Möglichkeiten, Augenbewegungen und deren Stärke oder Häufigkeit zu messen. Am saubersten und die profeasionelle Variante ist ein EOG, das elektrische Spannungen an den Augen misst. Dazu werden Elektroden z.B. links und Rechts der Augen befestigt.
Für den Heimgebrauch wurden unter anderem von Klarträumern diverse Geräte gebastelt, die Augenbewegungen z.B. mithilfe von Infrarotlicht, einer Webcam oder Bewegungssensoren erkennen.
Erektion
Herzschlag, Atmung
Schlafentzug
Durch Schlafentzug fehlt dem Körper vor allem der wichtige Tief- und REM-Schlaf. Fehlen diese Schlafphasen zu sehr, kommt es in der Folge zu vielen unangenehmen bis lebensgefährlichen Begleiterscheinungen wie Mikroschlaf / Narkolepsie, Hallzuinationen, Desorientierung, Mattigkeit, Manie, Aggression, und bei längerer Zeit den Tod.
Hat man aber nur einen Tag nicht geschlafen, wird beim nächsten mal Schlafen das Fehlen kompensiert, indem vor allem diese Schlafphasen vermehrt auftreten. Dies wird "REM-Rebound" und Tiefschlaf-Rebound genannt. Durch REM- Rebound kann es auch zum REM- Schlaf direkt am Anfang des Schlafes kommen, was Sleep- onset- REM genannt wird. Verschiedene Formen des Schlafentzugs werden daher manchmal als Hilfstechnik zum Klarträumen verwendet: Entweder simpler Schlafentzug oder Schlafentzug im Zuge einer Umstellung des Schlafrhythmus wie beim polyphasischen Schlafen
Schlafqualität
Die Qualität des Schlafs kann z.B. daran gemessen werden, wie viel Anteil Tiefschlaf und REM- Schlaf haben. Ein hoher Anteil soll besonders erholsam sein, während die Bedeutung von leichtem Schlaf nicht geklärt ist und manche sogar vermuten, dass leichter Schlaf, zumindest in hohen Anteilen, ineffizient sei.
Schlafqualität ist außerdem das subjektive Empfinden von der Erholsamkeit des Schlafs und hängt je nach Person oder Situation von unterschiedlichen Faktoren ab. Eine wichtige Rolle spielt oft die Fähigkeit, schnell einzuschlafen. Langes Herumwälzen wird meist als unangenehm empfunden. Eine Möglichkeit, um den Anteil von REM- und Tiefschlaf gegenüber leichtem Schlaf zu erhöhen sowie schneller einzuschlafen besteht in der Schlafreduzierung, z.B. im Zusammenhang mit polyphasischem Schlafen. Während zwar besonders wenig Schlaf als unerholsam empfunden wird und zum Leistungsabfall und anderen Schlafentzugserscheinungen führen kann - was allerdings u.a. davon abhängt, ob jemand monophasisch oder polyphasisch schläft - führt auch zu viel Schlaf zu Mattigkeit und Müdigkeitserscheinungen am Tag. Dauerhaft kann zu viel Schlaf sogar mit Depressionen zusammenhängen, wobei die Kausalität wechselseitig zu sein scheint.
Faktoren, die die Qualität des Schlafs außerdem beeinflussen, sind z.B. die Ernährung, die körperliche Aktivität und das Raumklima bzw. die Qualität des Schlafplatzes (z.B. Matratze, Luft, Licht, Gerüche, Geräusche). Natürlich spielen auch die Träume selbst eine Rolle, so kommt es z.B. durch Alpträume und Nachtschreckt zu eher unerholsamen Schlaf und durch besonders schöne Träume (was auch nach einigen Klarträumen berichtet wird) zu einem munteren und beschwingten Sart in den Tag.
Die Fähigkeit, durchzuschlafen, wird gemeinhin oft auch als Schlafqualität erachtet. Unter Menschen, die sich sehr für ihre Träume interessieren oder sogar Klartraumtechniken anwenden wollen, ist allerdings das Durchschlafen oft ungewünscht, da der Hauptteil des Schlafs dann meistt ohne Erinnerung und unbewusst erlebt wird. Sich nachts an viele Träume zu erinnern oder Übungen zum Klarträumen durchzuführen kann also auch subjektiv als besonders qualitativer Schlaf empfunden werden, besonders wenn man dabei während der kurzen Wachzeiten zwischendrin dennoch schnell wieder einschlafen kann und erholt aufwacht.