Traumtagebuch

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Traumtagebuch

Ein Traumtagebuch ist meist ein Buch o.ä., in dem man aufschreibt, was man geträumt hat. Dies steigert die Traumerinnerung sehr, und es gibt einem die Gelegenheit, seine Träume zu analysieren und Traumtypisches besser zu erkennen.

Nutzen

Das Führen eines solchen Tagebuchs steigert bei fast allen Menschen die Traumerinnerung enorm. Außerdem kann man zu einem späteren Zeitpunkt auf einen Traum zurückgreifen. (Hier hilft es, wenn man ein Computerprogramm als Traumtagebuch benutzt, welches die Möglichkeit bietet, Träume nach Themen und Stichwörtern zu durchsuchen. Aber auch in einfachen Textdateien können Volltextsuchen durchgeführt werden, die keine extra Zuteilungen von Stichworten zu jedem Traum erfordern.)

Ein weiterer bedeutsamer Nutzen ist die Möglichkeit, seine Träume umfassender deuten zu können und somit einerseits mehr über sich zu erfahren und andererseits durch die entstehende Vertrautheit mit persönlichen Traumzeichen häufiger klar zu werden (und im Klartraum dann noch mehr über die Bedeutungen zu lernen! - wenn man will).

Das Medium

Grundsätzlich kann man seine Träume einfach auf ein Blatt oder in ein Buch schreiben, außerdem gibt es auch schon digitale Methoden. Überdies wird oft auch ein Audio-Aufnahmegerät verwendet, in das die Träume gesprochen werden. Meist jedoch nur, um sie später noch einmal abzutippen oder abzuschreiben. Die sprachliche Fixierung auf einem mp3-Player hat den Vorteil, dass man dabei nicht ganz aufwachen muss. Die schriftliche Fixierung des Traumes weckt den Schläfer mehr, da Licht benötigt wird und der Schreibvorgang komplexere und weniger automatisierte Hirnfunktionen erfordert als das Sprechen. Je unmittelbarer man seine Träume nach dem Aufwachen notiert oder anderweitig ins Langzeitgedächtis bringt, umso weniger läuft man Gefahr, sie oder Fragmente daraus später zu vergessen.

Andere Träumer malen bzw. zeichnen Traumszenen, einzelne Symbole, Figuren, etc. (meist vorerst in Skizzenform, danach vielleicht auch detaillierter.), oder nehmen sogar musikalische Elemente auf (meist eher später, wenn es nicht nur einfacher Gesang zum Einprägen etwa einer Melodie ist).

Buch

Wenn man ein Buch benutzt, sollte man darauf achten, dass es groß genug ist, da man so viel wie möglich aufschreiben sollte. DIN A4 oder A5 sind hier die meistbenutzen Formate. Das Buch sollte von außen schön und anregend gestaltet sein und man sollte es nur für seine Träume benutzen.

Computerprogramme

Einige Computerprogramme zum Aufschreiben von Träumen sind noch in der Entwicklung. Einige benutzen jedoch auch lediglich eine Sammlung von Textdateien oder auch online-Blogs bzw. Threads in Foren hierfür. Die Eingabe in den Computer hat allerdings evtl. den Nachteil, dass man den Computer zuerst mal hochfahren muss und man sich meist aus dem Bett begeben muss, und dann kann man die Träume evtl. schon wieder vergessen haben. Dies kann umgangen werden, indem zuerst kurze Notizen im Bett gemacht werden, außerdem gibt es immer mehr Handys, auf denen man gut schreiben und viel speichern kann. Die Digitalisierung hat den Vorteil, dass man seine Träume dort mit verschiedenen Methoden einfacher bearbeiten, formatieren, kategorisieren und durchsuchen kann.

Für konkrete Software siehe Traumtagebuch-Software.

Seitenvorlage

→ Eine beispielhafte Vorlage für Traumtagebuchseiten findet sich hier: Datei:Traumtagebuch.pdf

Vor dem Schlaf

Beim zu Bett gehen legt man sich einen Notizblock, ein akustisches Aufnahmegerät (mp3-Player, Diktiergerät) oder das Traumtagebuch bereit. Es hat eine suggestive Wirkung, wenn man schon das Datum das Traumes einschreibt, aber die Seite leer lässt. Dann nimmt man sich vor, nach einem Traum in der Nacht oder am Morgen aufzuwachen und ihn aufzuschreiben. Es ist sinnvoll, sich das nicht nur gedanklich vorzunehmen, sondern sich bildlich vorzustellen, wie man nach einem Traum aufwacht, das Licht anzündet und das Traumtagebuch zur Hand nimmt. Wird man durch einen Wecker geweckt kann den abrupten Übergang vom Schlaf in den Wachzustand die Traumerinnerung verringert werden. Abhilfe kann ein sanfterer Weckton schaffen. Mit etwas Übung kann man sich darauf trainieren, nach jeder REM-Phase aufzuwachen und die erinnerten Träume kurz zu notieren. Interessanterweise erhöht dieses Vorgehen sogar die Schlafqualität, da durch die kurze Wachzeit in den darauffolgenden Schlafphasen der Anteil an REM-Schlaf erhöht wird. [1]

Nach dem Schlaf

Wenn man aufwacht, sollte der erste oder zweite Gedanke, auf den man kommt, sein was man geträumt hat. Direkt nach dem Schlaf erinnert man sich meist an einen oder oft auch an mehrere Träume. Beim Aufwachen muss man also seine Gedanken auf die unmittelbare Vergangenheit richten, und nicht auf die unmittelbare Zukunft, wie wir das meist gewohnt sind. Man rekapituliert die Träume (am besten ohne die Augen zu öffnen oder seine Lage zu ändern) und schreibt sie dann sofort nieder. Bei sehr viel Inhalt hilft es, sich erst einmal die wichtigsten Stichpunkte zu notieren, die man später noch ausführen kann. Hierbei ist es wichtig, alles möglichst akribisch zu beschreiben. Dabei kommen mitunter weitere Erinnerungsteile zurück und der Traum bleibt dauerhaft im Gedächtnis verankert, was auch für den Gebrauch von Traumzeichen nützlich ist.

Wenn man sich nicht gleich an einen Traum erinnert, dann ist das auch nicht schlimm. Wichtig ist, dass man bereit ist, bloße Traumfragmente, Gedanken oder Stimmungen aufzuschreiben, auch wenn sie sinnlos und zusammenhanglos erscheinen. Nach wenigen Minuten des Versuchs, sich an das Geträumte zu erinnern, können blitzartig Erinnerungsfragmente auftauchen, die der Schlüssel zu einer kompletten Erinnerung sein können. Mit der Zeit (einige Tage) und der Übung verbessert sich dann die Traumerinnerung.

Traumbericht

Je nach persönlichem Bedarf kann der Traumbericht unterschiedlich gestaltet werden. Dabei geht es nicht nur um die Menge an Details oder den Erzählstil, sondern auch um Zusatzinfos. Einige nützliche Infos können sein:

  • Datum, Uhrzeit, Traumnummer
  • besondere Schlafumgebung und -situation: Wohnung, Bettnachbarn, Bett, Krankheit, usw.
  • Einprägsamer oder deskriptiver Traumtitel
  • Stichworte über vorherrschende Themen: "Albtraum", "Sex", "Abenteuertraum", "Alltagstraum", "Fliegen", "Kampf", "Freund A.", usw.
  • Klassifizierung des Klarheitgrades oder der Art der Klarheit
  • Klassifizierung sonstiger Elemente, wie etwa: "shared dream", "präkognitiv", "NREM-Traum", "Erlebnisse im Tiefschlaf" "hypnagog", usw.

Einzelnachweise

<references>

  1. Timothy Ferriss, Der 4-Stunden-Körper, Riemann Verlag 2011