Traumkultur

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Unter Traumkultur werden hier verschiedene soziale, künstlerische, philosophische oder rituelle Verbindungen mit dem Thema Träume und Klarträume verstanden. Es handelt sich also nicht um eine einheitliche Kultur, sondern um verschiedene kulturelle Umgangsformen mit Träumen und Klarträumen, über die hier ein Überblick gegeben werden soll.

Nichtwestliche Kulturen

  • Das buddhistische Traumyoga; Dzogchen
  • Die Traumdeutung in der islamischen Tradition
  • Die "Traumzeit" der Aboriginies
Sie handelt allerdings nicht von Träumen im Schlaf, sondern stellt eine Mythologie über den raum- und zeitlosen Ursprung der Welt und aller ihrer Inhalte dar. "Traumzeit" ist hierfür eine irreführende Übersetzung. Allerdings wird diesem Ursprung der Welt die eigentliche Realität zugesprochen, im Gegensatz zur gegenwärtigen Welt, die man daher als "Träume" oder "Traumpfade" übersetzen kann. bestimmte Kundige können Kontakt aufnehmen zu dieser ursprünglichen Wirklichkeit und den Schöpfergestalten, zugleich manifestieren diese sich in den Erscheinungsformen der Welt, v.a. in landschaftlichen Gegebenheiten.
  • Der Senoi-Mythos
  • Die toltekische Überlieferung der "Zauberer", wie sie Carlos Castaneda beschrieben hat. In ihr ist das bewusste Träumen ein wesentlicher Bestandteil zur umfassenden Manipulation der Wahrnehmung.

Philosophie

  • Zuhangzi: Er war ein Daoist. Sein bekanntes Traumargument zielt darauf ab, sich nicht mit einer bestimmten Position zu identifizieren, sondern den Wandel zwischen den Positionen zuzulassen, und die größere Wahrheit dahinter, das Dao, zu erkennen:

„Einst träumte Dschuang Dschou, dass er ein Schmetterling sei, ein flatternder Schmetterling, der sich wohl und glücklich fühlte und nichts wußte von Dschuang Dschou. Plötzlich wachte er auf: da war er wieder wirklich und wahrhaftig Dschuang Dschou. Nun weiß ich nicht, ob Dschuang Dschou geträumt hat, dass er ein Schmetterling sei, oder ob der Schmetterling geträumt hat, dass er Dschuang Dschou sei, obwohl doch zwischen Dschuang Dschou und dem Schmetterling sicher ein Unterschied ist. So ist es mit der Wandlung der Dinge.[1]

  • Platon
  • Descartes: In seinen "Meditationen über die erste Philosophie" will Descartes eine unzweifelbare Grundlage des Wissens finden. Hierzu setzt er zuerst einen methodischen Zweifel ein und stellt in verschiedenen Schritten Gewissheiten immer stärker in Frage. Das Traumargument lautet, dass wir nie wissen können ob wir gerade nicht träumen. Denn es gäbe ja auch Träume, in denen man all diese philosophischen Gedankengänge haben kann, und in denen alles real erscheint. Die Grenzen des Traumarguments liegen für Descartes nun darin, dass man sich zwar über den Kontext der Handlung irren kann, aber doch würden elementare Sinneseindrücke wie Farben und Formen, oder logische Gesetze wahr sein - unabhängig davon, ob sie im Traum oder im Wachen stattfinden. Descartes hatte im übrigen selbst von Träumen berichtet, die er noch während des Träumens deutete, und die ihm sehr wichtig erschienen.

Kunst

  • Surrealismus
    • Salvador Dali
  • Automatisches Zeichnen / Malen / Schreiben
  • Dadaismus
Zwischen dem Dadaismus und dem psychologischen Club der C.G.Jung-Schüler in Zürich bestanden enge Verbindungen.
  • Realtheater

Neuzeitliche Esoterik, New Age, etc.

  • Astralreisen (andere Begriffe: Ausserkörperliche Erfahrung; Mantelfahrt):
Diese wurde in den frühen europäischen hermetischen Traditionen, später in der okkulten Bewegungen wie der Theosophie und der Anthroposophie, aber auch in magischen Zirkeln geübt. (Zweikörpertechnik vor einem Spiegel, eine Variante des WILD)
  • Traumfänger
  • Neoschamanismus

In modernen Medien

Psychotherapie Traumdeutung

Die Arbeit mit Träumen hat in der Psychotherapie zur Zeit (seit ca. 1980-90) an Bedeutung verloren. Die freudsche Psychoanalyse betrachtet sie nicht mehr als den Königsweg zum Unbewussten. In der zur Zeit stark naturwissenschaftslastigen Psychologie hat die Traumdeutung mit ihrem spekulativen und philosophischen Charakter einen schweren Stand. Neben der Tiefenpsychologie hat auch die humanistische Psychologie (wie z.B. Psychodrama, Gestalttherapie) an Terrain verloren. Nur die Jungsche Psychologie setzt sich noch intensiv mit Träumen auseinander.

Wichtige Vertreter der Traumdeutung und Traumarbeit in der westlichen Kultur sind:

  • Sigmund Freud
  • C.G. Jung
  • Medard Boss
  • Strephon Kaplan-Williams
  • Patricia Garfield
  • Ann Faraday
  • Eugene T. Gendlin
  • Montague Ullman
  • Robert L. Van de Castle
  • Linda Lane Magallón

und natürlich die Klarträumer:

  • Paul Tholey
  • Stephen LaBerge
  • Werner Zurfluh
  • Celia Green
  • James J. Donahoe
  • Gregory Scott Sparrow

und die ausserkörperlichen Wanderer:

  • Robert A. Monroe
  • William Buhlman

Traumarbeit

Die Traumdeutung ist ein Bestandteil der umfassenderen Arbeit mit Träumen. Neben der Deutung der Träume kann mit ihnen auch kreativ (bildnerisch, schriftstellerisch, theatralisch, tänzerisch) gearbeitet werden. Eine weitere Methode ist die Beeinflussung der Träume (= Trauminkubation; Trauminduktion) zu der letztendlich auch das Klarträumen gehört. Zur Traumarbeit gehört auch die soziale Interaktion in Form von Gespräch und Rollenspiel. Letztere werden beispielsweise in Psychodrama- und Gestalttherapiegruppen verwendet.

Klartraum- Communities

Individualkultur

Einzelnachweise

Siehe Auch