Traumheilung

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Traumheilung (auch: Heilträume, Heilungsträume, Heilschlaf) ist die Heilung oder Linderung physischer oder psychischer Beschwerden in Folge eines konkreten Traumereignisses. Das heilende Ereignis kann auf unterschiedlichste Weise passieren.

Begriffe

Für den Begriff "Heilschlaf" gibt es unterschiedliche Bedeutungen:

  1. medizinisch: Es handelt sich um einen künstlich herbeigeführten Schlaf als Heilmaßnahme. Zum Beispiel im Rahmen einer Schlafkur/Schlaftherapie.[1]
  2. esoterisch: Gemeint ist ein heilsamer, ausgleichender und aufbauender Schlaf der Seele nach dem Tode.[2]
  3. antike Heilkunst, siehe auch "Tempelschlaf": Den Kranken erscheint im Traum ein Gott, von dem sie entweder sofortige Heilung oder hilfreiche Hinweise dazu empfangen.[3]

Da es in diesem Artikel speziell um Traumheilung geht, wird "Heilschlaf" am ehesten im Sinne der Bedeutung Nr.3 verwendet, ohne sich jedoch auf die religiöse Bedeutung zu beschränken. Das Prinzip der Traumheilung kann durchweg psychologisch und psychosomatische verstanden werden, mit oder ohne esoterisches Weltbild.

Die Darstellung der Erkrankung im Traum

Das Beschwerdebild kann sich im Traum vielfältig offenbaren:

  1. Ganz direkt, indem man am eigenen Traumkörper dieselbe Wunde, denselben Schmerz usw. vorfindet wie am physischen.
  2. Symbolisch
    1. unerkannt: Man nimmt die entscheidende Heilaktion im normalen Traumverlauf nicht als solche wahr bzw. bringt sie nicht mit der Erkrankung in Verbindung (insbesondere Trübtraumheilungen). Man begreift erst im Wachleben den Zusammenhang.
    2. als Gefühl: Das die Krankheit im Wachleben begleitende Niedergeschlagenheits-, Angst-, Verzweiflungs- oder Alpdruckgefühl wird in einer (beliebigen) Traumkulisse vorgefunden, ohne dass unbedingt traumkörperliche Verletzungen an sich selbst oder anderen Personen erkennbar sind.
    3. offensichtlich: Man erkennt die Traumsymbolik (z.B. ein bestimmtes Umfeld, Beziehung usw.) und kann durch gezieltes Verhalten oder bestimmte Handgriffe auf die Gesamtsituation einwirken. Zum Beispiel eine korrigierende Änderung vornehmen, Objekte umordnen, die ganze Szene liebevoll ausschmücken usw.
  3. Eine Mischung aus Allem, z.B. indem man seine Krankheit an einer Traumfigur oder einem Traumobjekt eindeutig erkennt.

Varianten der Heilung im Traum

Es gibt die unterschiedlichsten Verfahren, Traumheilung zu praktizieren. Sie setzen einen Klartraum oder eine Trauminkubation voraus, sofern sie gezielt eingesetzt werden sollen. Andernfalls können sie auch zufällig im Trübtraum auftreten. Das Potential ist wahrscheinlich unerschöpflich. Die nachfolgenden Beispiele können daher nur einen Auszug darstellen:

  1. Die Heilung erfolgt direkt durch eigene Einwirkung auf den persönlichen Traumkörper bzw. Konzentration auf dessen Problembereich. Z.B. Händeauflegen, heilendes Licht erzeugen + einfließen lassen, suggestives Besprechen, Heilgebet, Einsatz von Heilmaterie (Tränke, Pflaster, Salben usw.) oder kurähnliche Anwendungen (Lichtbäder, Heilquellen, -duschen usw.)
  2. Die Heilung kann allein durch das Erfahren der basalen Klarheit stattfinden.
  3. Die Heilung kann durch medizinisches Traumpersonal geschehen, welches wachlebenähnlich oder -gleich arbeitet (z.B. Facharztbesuch).
  4. Die Heilung kann erfolgen, indem man sich von hilfreichen Traumerscheinungen (Objekte, Personen, Tiere/Krafttiere) zum symbolischen Kern der Erkrankung oder deren Heilung/Heiler führen lässt. Vgl. schamanische Heilungsreisen oder die Berichte von Abraxa [4]
  5. Die Heilung ist möglich, indem man gezielt die Personifizierung der Erkrankung herbeiruft (z.B. durch Affirmationen) und sich einer Auseinandersetzung stellt. Dabei kann man durch Gespräche Erkenntnisse gewinnen, Lösungen finden oder Hinweise erfragen, konkret z.B.:"Wie kann ich dir helfen?", bis hin zur Herbeiführung einer Entscheidung durch körperlichen Kampf oder entschlossene Ansage (Befehl), dass die Beschwerde beendet sein soll.
  6. Die Heilung kann erfolgen durch das Treffen des zentralen, inneren Heilers - ausgehend von der Sichtweise, dass ein Heiler für alles zuständig ist. Umgekehrt kann man auch so herangehen, dass man für jede Erkrankung physischer oder psychischer Art einen eigens Verantwortlichen fokussiert. Vgl. Oyas Berichte [5]
  7. Heilung kann auch stattfinden durch das Rufen + Erscheinen ganzer Gruppen von Traumheilern, die gemeinsam agieren, aber nicht als Ärzte auftreten, sondern eher wie mystische Freunde oder Vertraute.
  8. Die Heilung kann erfolgen durch das Aufsuchen bestimmter, heiliger Orte im Traum, z.B. (je nach Glaubenshintergrund) Tempel, religiöse Heilungsveranstaltungen, Kultplätze aus verschiedenen Mythologien, Kirchen usw. - oder auch durch nichtreligiöse Orte, die als heilsam empfunden werden, wie z.B. heilsame Bäder, idyllische Landschaften, Gärten, usw.
  9. Heilung kann auch erreicht werden, indem man einfach nur anwesende Traumpersonen um Rat fragt.
  10. Heilung kann erfolgen, indem man seine Bitte immer wieder in den Traumraum hineinruft und die Wahl der optimalen Variante dem Traum selbst überlässt.
  11. Heilung kann v.a. bei psychischen Beschwerden dadurch erreicht werden, dass unangenehme Situationen konfrontiert werden und sich darin in einer Weise zu verhalten, die einer positiven und gewünschten Veränderung entspricht. Z.B. indem man sich selbst beisteht und beschützt, sich für seine Interessen stark macht, aber auch ein schutzbedürftiges kleines Wesen beschützt.
  12. Heilung kann psychisch dadurch entstehen, dass Emotionen oder Erinnerungen im Traum zugelassen und ausgelebt werden, die sonst im Wachleben unterdrückt wurden.

Schlussbetrachtung

Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten einer Heilung durch Träume ist es unerlässlich, dass jeder selbst entscheidet, was ihm persönlich passend erscheint. Es ist von Vorteil, sich intuitiv, frei nach dem eigenen Bauchgefühl, leiten zu lassen. Eine positive Erwartungshaltung, insbesondere die Überzeugung, aus der eigenen Tiefe hundertprozentige Unterstützung zu erfahren, ist dabei selbstredend sehr förderlich.

Heilungen im Traumschlaf können bewusst oder unbewusst stattfinden. Folglich nicht nur in klaren, sondern auch in trüben Träumen. Ebenso in den mitunter flüchtigen, instabilen Übergangsträumen des Einschlaf- oder Erwachensprozesses (hypnagoge und hypnopompe Zustände).

Während man im Klartraum ganz bewusst Heilung erbitten, provozieren und mit ihr experimentieren kann, überlässt man bei der Trübtraumheilung die Arbeit ganz dem Unterbewusstsein. Hierbei liegt die eigentliche Anstrengung in der Trauminkubation.

Literatur

  • "Herrscher im Reich der Träume" von Jayne Gackenbach & Jane Boysveld
  • "Träume, was du träumen willst" von Stephen LaBerge & Howard Rheingold
  • "Schöpferisch träumen" von Paul Tholey & Kaleb Utecht
  • "Illumination des Träumens" von Frederick E. Dodson
  • "Der Weg des Traum-Mandala" und "Kreativ Träumen" von Patricia Garfield
  • "Fingerzeige des Schicksals" von Robert Moss

Weblinks

Einzelnachweise