Somnographie: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. März 2018, 15:45 Uhr
Die Somnographie misst bzw. zeichnet körperliche Aktivitäten im Schlaf auf. Sie findet meist in Schlaflaboren im Zusammenhang einer Polysomnographie Anwendung, kann aber auch auf Einzelgeräte, z.B. mobile EEG mit wenigen Elektroden, beschränkt sein.
Polysomnographie
Die Polysomnografie, auch Polysomnographie, stellt die umfangreichste Untersuchung des Schlafes einer Person dar. Mit dieser Technik werden mehrere unterschiedliche Körperfunktionen kontinuierlich während der ganzen Nacht überwacht. In der Regel geschieht dies stationär in einem Schlaflabor. Mit Hilfe der Aufzeichnungen kann ein individuelles Schlafprofil erstellt werden, das fast immer eine präzise Diagnose von Schlafstörungen ermöglicht.
Elektroenzephalographie
Als EEG (Elektroenzephalografie) bezeichnet man die nichtinvasive Messung und Aufzeichnung der elektrischen Spannungsschwankungen an der Kopfoberfläche, die Rückschlüsse auf die Aktivitäten des Gehirns erlaubt. Ebenfalls als EEG (hier: Elektroenzephalogramm) bezeichnet man die grafische Darstellung dieser Messwerte, sowie das benutzte Messgerät, den Elektroenzephalografen.
Bedeutung für die Traumforschung
Auf einem Elektroenzephalogramm kann beispielsweise abgelesen werden, in welcher Schlafphase sich die Testperson gerade befindet. Somit ist es möglich, einen Träumer am Ende einer REM-Phase zu wecken, wodurch bestmögliche Erinnerung an die gerade erlebten Träume ermöglicht wird oder aber man weckt ihn zu Beginn einer REM-Phase und optimiert so die Erfolgsaussichten verschiedener Induktionstechniken.
Geräte
Neben teuren EEG-Geräten, die für die Medizin entwickelt wurden und für diesen Einsatz geprüft und zugelassen sind, gibt es Alternativen mit einer Preisspanne von 100-300 Euro. Für den Einsatz während des Schlafs geeignete Geräte sind im Artikel Gerätschaften aufgeführt. Da diese Geräte aber üblicherweise nur einen oder zwei Kanäle haben, ist der Nutzen als Hilfsmittel eingeschränkt. Für ernst zu nehmende Schlaf- und Bewusstseinsforschung sind diese Geräte also kaum geeignet. Verwendung finden sie unter Klarträumern hauptsächlich, um Schlafphasen zu erkennen, entweder zur nachträglichen Auswertung des Schlafs oder um den Träumer während bestimmten Schlafphase zu wecken oder ihm Signale in den Traum zu senden.
Elektrookulographie
Das EOG misst die Bewegungen der Augen, indem Elektroden links und rechts eines oder beider Augen abgebracht wird. Dafür wird häufig das zur Polysomnographie ohnehin benötigte EEG-Gerät verwendet. Die Anforderung an die Empfindlichkeit des Messgerätes ist bei der EOG aber geringer. Es kann deshalb auch ein günstiges (Consumer-)EEG, dessen Elektoden in Stirnnähe platziert werden (z. B. als Stirnband), zur gleichzeitigen Messung der Augenbewegung eingesetzt werden. In der Klartraum-Forschung werden die gemessenen Augenbewegungen nicht nur zur Schlafphasenbestimmung, sindern auch zur Informationsübertragung aus dem Traum über Augensignale (vorher festgelegte Codes) verwendet. (siehe Außenkommunikation)
Elektromyographie
Das EMG misst Muskelanspannungen - im Schlaf üblicherweise den Muskeltonus am Kinn, seltener an Beinen, gemessen.
Magnetresonanztomographie
Das MRT ist eine magnetische Röhre, die es unter geringer Anwendung von Röntgenstrahlen erlaubt, ein zwei- bis dreidimensionales Bild der Aktivität verschiedener Gehirnregionen im Schlaf zu erfassen.
Weitere Messgeräte in der Somnographie
- Elektrokardiogramm (EKG)
- Atemfrequenzmessung
- Erektionsmessung