Schlaf: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Steeph (Diskussion | Beiträge) →Schlafphasen: NREM 4 erwähnt |
||
Zeile 12: | Zeile 12: | ||
* Non-REM-Schlafphase 3: Tiefschlaf. | * Non-REM-Schlafphase 3: Tiefschlaf. | ||
Weiterhin gibt es mehrere Schlafzyklen. Ein Schlafzyklus dauert in der Regel 60-90 Minuten und besteht in einem Aufeinanderfolgen verschiedener Schlafphasen, bis der nächste Zyklus auf ähnliche Weise beginnt. Nach jedem Schlafzyklus wacht man für gewöhnlich kurz auf, erinnert sich meist aber später nicht daran und schläft auch direkt weiter, nachdem man sich z.B. umgedreht hat. Am Anfang des Schlafens dominieren Leichter und Tiefschlaf, später der REM-Schlaf. Das bewusste Aufwachen nach jedem Schlafzyklus kann geübt werden und ist insbesondere nützlich für mehr Traumerinnerung und Techniken wie [[DEILD]], [[WBTB#WSIB|WSIB]] oder [[WBTB]]. | Tiefschlaf wurde früher in die NREM-Phasen 3 und 4 geteilt. Heute werden diese beiden Phasen als eine angesehen. Weiterhin gibt es mehrere Schlafzyklen. Ein Schlafzyklus dauert in der Regel 60-90 Minuten und besteht in einem Aufeinanderfolgen verschiedener Schlafphasen, bis der nächste Zyklus auf ähnliche Weise beginnt. Nach jedem Schlafzyklus wacht man für gewöhnlich kurz auf, erinnert sich meist aber später nicht daran und schläft auch direkt weiter, nachdem man sich z.B. umgedreht hat. Am Anfang des Schlafens dominieren Leichter und Tiefschlaf, später der REM-Schlaf. Das bewusste Aufwachen nach jedem Schlafzyklus kann geübt werden und ist insbesondere nützlich für mehr Traumerinnerung und Techniken wie [[DEILD]], [[WBTB#WSIB|WSIB]] oder [[WBTB]]. | ||
=== REM-Schlaf === | === REM-Schlaf === |
Version vom 20. November 2014, 23:29 Uhr
Man kann den Schlaf in verschiedene Schlafphasen einteilen, die bestimmte körperliche und zerebrale Eigenheiten (d.h. im Gehirn) aufweisen und zum Teil auch unterschiedlich erlebt werden. In der Forschung geht man davon aus, dass man den gesamten Schlaf über träumt, auch wenn die Form der Träume dabei von vagen Gefühlen bis hin zu plastischen Umgebungen sehr variieren kann.
Schlafphasen
Die Forschung unterscheidet mittlerweile zwischen folgenden Schlafphasen:
- REM-Schlafphase
- Non-REM-Schlafphase 1: die Einschlafphase
- Non-REM-Schlafphase 2: leichter Schlaf
- Non-REM-Schlafphase 3: Tiefschlaf.
Tiefschlaf wurde früher in die NREM-Phasen 3 und 4 geteilt. Heute werden diese beiden Phasen als eine angesehen. Weiterhin gibt es mehrere Schlafzyklen. Ein Schlafzyklus dauert in der Regel 60-90 Minuten und besteht in einem Aufeinanderfolgen verschiedener Schlafphasen, bis der nächste Zyklus auf ähnliche Weise beginnt. Nach jedem Schlafzyklus wacht man für gewöhnlich kurz auf, erinnert sich meist aber später nicht daran und schläft auch direkt weiter, nachdem man sich z.B. umgedreht hat. Am Anfang des Schlafens dominieren Leichter und Tiefschlaf, später der REM-Schlaf. Das bewusste Aufwachen nach jedem Schlafzyklus kann geübt werden und ist insbesondere nützlich für mehr Traumerinnerung und Techniken wie DEILD, WSIB oder WBTB.
REM-Schlaf
REM steht für Rapid Eye Movements, weil sich in diesen Phasen die Augen des Schlafenden normalerweise schnell hin und her bewegen. Es wurde lange Zeit angenommen, dass Träume nur in den REM-Schlafphasen stattfinden, doch es gibt bereits Forschungsuntersuchungen, die sogar auf Klarträume im Non-REM-Schlaf hinweisen.[1] Im Allgemeinen sind die Erlebnisse im REM-Schlaf jedoch meist plastischer; geweckte Träumer berichten meist von mehr Trauminhalt und mehr Details als nach NREM-Schlaf.
Im REM-Schlaf ist zudem der Körper bis auf die Augen und die Atmung paralysiert (Schlafparalyse), d. h. die Signale aus dem Gehirn gelangen nicht an den Körper, (geträumte) Bewegungen werden nicht vom Schlafenden in Wirklichkeit ausgeführt. Die Gehirnaktivität zeigt hier Frequenzen von Theta und Beta, wobei Beta normalerweise auch im Wachen auftreten, und weshalb der REMschlaf auch "paradoxer Schlaf" genannt wird.
Der REM-Schlaf ist in vielerlei Hinsicht hilfreich für das Klarträumen, da z.B. eine Kommunikation des Schlafenden mit der Aussenwelt sehr einfach stattfinden kann: es können die Augen- oder Blickfeldbewegungen des Träumers anhand der Augenbewegungen des Schlafenden bestimmte Signale bedeuten und von außen aufgezeichnet werden.
Weiteres Potenzial zur Traumerkennung im REM-Schlaf liegt in der Erektion, die oft in REM-Phasen unabhängig vom Trauminhalt, d.h. auch bei nicht sexuellen Träumen, entsteht und somit als Traumzeichen erkannt werden kann. Möglicherweise ist dies einfacher beim Penis zu spüren, als bei der Vagina, da die männliche Erektion schneller in Kontakt mit dem Bett kommt und dadurch evtl. stärkere Druckgefühle auslöst.
Non-REM-Schlaf
Im Gegensatz zum REM-Schlaf bewegen sich in Non-REM-Schlafphasen die Augen nicht schnell hin und her. Zudem herrscht hier auch keine (vollständige) Schlafparalyse, weshalb es z.B. im Tiefschlaf sogar zum Schlafwandeln oder Reden im Schlaf kommen kann. Klarträumer konzentrieren sich normalerweise vorwiegend auf den REM-Schlaf, was damit zusammenhängen könnte, dass dort die Erinnerung am leichtesten fällt, dass die Träume dort tendenziell lebhafter sind, und dass die Bestätigung des Klarträumens im Labor bisher nur mit Hilfe der Augenbewegungen durchgeführt werden kann.
Diese tendenzielle Schwierigkeit und die Fremdheit der Erfahrungen im NREM können aber auch als Herausforderung wirken und Neugierde wecken. Zudem kann die Tatsache, dass die Träume hier weniger lebhaft oder garnicht vorhanden sind, auch einen Vorteil bei der Stabilität des Klarheit bedeuten. Möglicherweise wäre auch luzides Schlafwandeln oder luzides Reden im Schlaf möglich, was allerdings noch nicht wirklich erforscht ist.
Schlafphase 1: Einschlafphase
Die Hirnaktivität erreicht im Einschlafzustand zum großen Teil Thetawellen, die Augen bewegen sich zuweilen langsam. Diese Schlafphase tritt wohl v.a. beim Einschlafen, beim Aufwachen und beim Übergang von Schlafphase 2 und REM-Schlaf auf. Hypnagoge Erlebnisse sind möglicherweise die Vorstufe dazu, während man noch wach, aber schon entspannt ist (Gehirnwellen v.a. im Alphazustand). Werden Leute aus der Einschlafphase geweckt, glauben sie oft, noch wach gewesen zu sein. Es können auch Einschlafzuckungen in dieser Phase auftreten, sowie Fallgefühle oder plötzliche Geräusche oder Lichterscheinungen.
Schlafphase 2: Leichter Schlaf
Die Augen im leichten Schlaf bewegen sich kaum, Hirnwellen sind zu hoher Prozentzahl auf Theta und enthalten Besonderheiten wie "K-Komplexe" und "Schlafspindeln". Was diese bedeuten, ist noch nicht geklärt, doch es wird vermutet, dass sie mit Lernprozessen des Gehirns zusammenhängen. Man kann leicht wieder aufgeweckt werden.
Schlafphase 3: Tiefschlaf
Der Tiefschlaf wird auch Slow-wave Sleep (SWS) genannt, da die Gehirnwellen zu hoher Anzahl Delta erreichen. Es ist schwieriger, aus dem Tiefschlaf geweckt zu werden, und wenn man es wird, ist man meist verwirrter als aus anderen Schlafphasen. Früher wurde diese Schlafphase in 3 und 4 aufgeteilt, wobei 3 einen Übergang in den Tiefschlaf bedeutete, mittlerweile wurde diese Unterscheidung allerdings als willkürlich angesehen und wieder aufgehoben. Tiefschlafträume sind meist weniger wahrnehmungsintensiv, mehr verworren und schwerer zu erinnern.
Einer Studie zufolge soll das wahrgenommene Selbst in diesen Träumen generell freundlicher zu sein als in REM-Träumen.[2] - zu beachten ist allerdings, dass oft verschiedene Studien unterschiedliche Ergebnisse liefern und erst eine Vielzahl von Studien gesichertere Ergebnisse erzielen.
Im Tiefschlaf treten auch am häufigsten Parasomnien auf, wie etwa Schlafwandeln, Reden im Schlaf, Pavor nocturnus (Nachtschreck), und andere - woran sich betroffene in der Regel nicht erinnern.
Schlafentzug
Durch Schlafentzug fehlt dem Körper vor allem der wichtige Tief- und REM-Schlaf. Fehlen diese Schlafphasen zu sehr, kommt es in der Folge zu vielen unangenehmen bis lebensgefährlichen Begleiterscheinungen wie Mikroschlaf / Narkolepsie, Hallzuinationen, Desorientierung, Mattigkeit, Manie, Aggression, und bei längerer Zeit den Tod.
Hat man aber nur einen Tag nicht geschlafen, wird beim nächsten mal Schlafen das Fehlen kompensiert, indem vor allem diese Schlafphasen vermehrt auftreten. Dies wird "REM-Rebound" und Tiefschlaf-Rebound genannt. Durch REM- Rebound kann es auch zum REM- Schlaf direkt am Anfang des Schlafes kommen, was Sleep- onset- REM genannt wird. Verschiedene Formen des Schlafentzugs werden daher manchmal als Hilfstechnik zum Klarträumen verwendet.