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Version vom 20. Juni 2014, 18:31 Uhr
Das Wort Oneironaut ist aus den griechischen Wörtern für Traum (oneiros) und Seefahrer (nautēs) zusammengesetzt. Oneironaut bedeutet also "Traumreisender". Das Wort wird für "aktive" Klar- und Trübträumer benutzt, also Menschen, die sich für Träume interessieren und sich mit ihnen beschäftigen. Somit kann jeder, der träumt, ein Oneironaut sein. Im engeren Sinn versteht man unter Oneironauten Träumer mit einem besonders starken Interesse für Träume, die ihre eigenen Träume erforschen, um beispielsweise Fragen der Traumentstehung, der Fähigkeiten des Gehirns im Traumzustand oder der Anwendungsmöglichkeiten von (Klar-)Träumen zu erforschen. Oneironaut kann also prinzipiell jeder sein, niemand muss dazu einer Gemeinschaft von Oneironauten beitreten. Dennoch gibt es auch gemeinsame Formen von Traumarbeit und Traumkultur, zum Beispiel in Form von Online-Communities.
Soziale Aspekte
Gegenseitige Inspiration und Motivierung, gemeinsames Austauschen von Träumen, Hilfestellungen zum Deuten und Fragen und Tipps zum Klarträumen können vermutlich sehr dabei helfen, klar zu träumen, oder einen überhaupt erst auf dieses Thema aufmerksam zu machen. Allerdings gibt es dafür in westlichen Gesellschaften bisher wenige Möglichkeiten, weswegen sich die Träumer sehr oft im Internet begegnen und austauschen, z.b. auf Foren oder diesem Wiki, teilweise auch in größeren Communities und Chats. Einige treffen auch in ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis Interesse an, oft aber reden Leute nicht direkt darüber, etwa aus der Angst, nicht ernst genommen zu werden oder als verschroben zu gelten- was teilweise auch tatsächlichen Reaktionen entspricht.
Manche treffen sich darüber hinaus zum Stammtisch, veranstalten Vortragsreihen oder nehmen daran teil, oder tauschen sich privat bis halboffiziell über Klarträume und das restliche Leben aus. Allerdings gibt es vermutlich auch sehr viele, die lieber für sich bleiben und höchstenfalls Informationen im Internet dazu suchen, aber keinen Bedarf danach empfinden, Teil einer größeren Gemeinschaft zu sein. Klarträumen kann man natürlich auch ohne den Austausch darüber.
Man kann nicht von einer geschlossenen Gemeinschaft, einer geteilten Lebensweise oder einer gemeinsam anerkannten Weltanschauung sprechen - hierin gibt es starke Differenzen und Unterschiede, teilweise auch Diskussionen oder Untergruppierungen. Denn das Phänomen Klarträume ist zu vielschichtig für solche gemeinsam definierenden Merkmale. Es kann sowohl zur Selbsterfahrung, für das sportliche Training, für spirituelles Wachstum, für kreative Inspiration oder einfach als interessantes Hobby eingesetzt werden, und es kann ebenso verschiedene Weltbilder oder Lebensziele integrieren.
Eine leichte Tendenz ist allerdings darin zu erkennen, dass Klarträumer sich häufig auch mit Themen wie Meditation, Psychologie, Selbsterkenntnis, Esoterik oder Wissenschaft auseinandersetzen.
Psychische Aspekte
Einer Umfrage im Klartraumforum zufolge über Persönlichkeitsmerkmale aufgeschlüsselt nach einem Test der "Big Five" Persönlichkeitsmerkmale, besteht bei Klarträumern eine Tendenz zur Introvertiertheit und starker Neugierde. Emotionale Stabilität, Ordnungsliebe und Angepasstheit sind hingegen durchschnittlich schwankend.[1]
Andere Bedeutungen
Ursprünglich bezeichnete sich die Gruppe von Klarträumern um Stephen LaBerge als Oneironauten ("Oneironauts"). Für seine Forschungsarbeit suchte er in den Achtzigerjahren Freiwillige für Experimente in (Klar-)Träumen. Über mehrere Jahre hat die Grüppe Techniken zur Erlangung, zum Verlängern und zum Nutzen von Klarträumen studiert. Der Begriff wurde von LaBerge in seinem Buch "Exploring the World of Lucid Dreaming" mit "Erforscher der Traumwelt" ("explorers of the dream world”) übersetzt.[2]
Von manchen wird der Begriff für Personen verwendet, die in Träumen reisen, mitunter auch in Träume anderer.[3]
Einzelnachweise
- ↑ http://www.klartraumforum.de/forum/showthread.php?tid=6778
- ↑ LaBerge, Stephen; Rheingold, Howard (1990). Exploring the World of Lucid Dreaming
- ↑ Wikipedia: Oneironautics